Boden für Anteile: „Für uns eine Herzensangelegenheit!“

Auf dem Bornhof in Südhessen haben es Hühner, Rinder und Böden gut. Seit knapp 30 Jahren wird der Familienbetrieb ökologisch bewirtschaftet. Damit das auch so bleibt, haben die vier Eigentümer den Hof nun an BioBoden übergeben.

Gute zehn Kilometer nördlich von Wiesbaden, in Taunusstein, liegt an der Wehener Dornbornstraße der Demeter-Hof Bornhof. Umringt von Weiden und Feldern leben dort mehr als 1.000 Hühner und 60 Rinder. Im Hofladen gibt es Rind- und Geflügelfleisch vom Hof, Eier und einige Produkte von Partnerbetrieben. Zusätzlich hält an 365 Tagen im Jahr der Hofladenautomat gekühlte Hofprodukte bereit.
Um die Gebäude herum ziehen sich Grün- und Ackerland, sie liefern das Futter für die Tiere. Die Rinder stehen im Sommer Tag und Nacht auf der Weide, im Winter können sie sich frei in einem Laufstall bewegen. Und auch dem Geflügel geht es gut im Freilandgehege.
Die vier Kinder der Besitzerfamilie Kraft, die auf dem Hof aufgewachsen sind, machten ihn zu einem Ort für den Ökolandbau, als ihre Eltern Mitte der 1990er-Jahre in den Ruhestand gingen. Der Versuch einer Übernahme innerhalb der Familie stellte sich als schwierig dar, erzählt Gerhard Kraft, eines der vier Geschwister. Und so verpachteten die Erben im Konsens mit den Eltern den Hof im Jahre 1996. Seither wird der Hof Kraft, der über Generationen zunächst im Dorfkern von Wehen bestand und dann in den 1960er-Jahren aussiedelte, unter dem Namen Bornhof ökologisch bewirtschaftet — zuerst als Bioland-, seit 2018 als Demeter-Betrieb.
Um Pächtern auch in kommenden Generationen mehr Sicherheit zu geben, haben die Kraft-Geschwister den Bornhof nun zu einem moderaten Preis abgegeben — an die BioBoden Genossenschaft. Einen Teil des Kaufpreises ließen sie sich in Genossenschaftsanteilen auszahlen, auch darüber bestand große Einigkeit. „Wir brauchten einen starken Partner, der für den ökologischen Landbau steht“, sagt Gerhard Kraft, selbst seit Jahren Genossenschaftsmitglied bei der BioBoden.
Mit dem Hof ist für ihn und seine Geschwister viel Familiengeschichte verbunden. Und viel Mithilfe, denn in der Landwirtschaft steckt viel Handarbeit. Kraft erinnert sich an die gemeinsame Heuernte im Sommer und das Unkraut Hacken auf dem Acker mit „Dickwurz“ wie in der Gegend die Futterrüben genannt werden. „Unsere Eltern und Großeltern haben sich sehr abgerackert, um diesen Hof aufzubauen“, sagt er, „wir Geschwister waren uns völlig einig darüber, dass der Bauernhof als Ganzes erhalten bleiben soll. Auch um dieses Vermächtnis unserer Familie zu ehren. Das ist uns eine Herzensangelegenheit!“
Wir freuen uns, den Bornhof in die Zukunft begleiten zu dürfen.