Pionierbetrieb Hof Weißkopf: Sonnenkraft statt Diesel

In der Magdeburger Börde lässt der Biohof Weißkopf dänische Unkrautroboter über seine Zuckerrübenfelder surren — ein Vorzeigeprojekt einer technisierten ökologischen Landwirtschaft. Bei der Sicherung einer langfristigen Perspektive des Betriebs hilft BioBoden.

Vorsichtig bewegt sich das solarbetriebene kleine Gefährt über den Rübenacker, keines der Pflänzchen wird zerdrückt, nur das Unkraut untergehackt. Seit 2020 sind auf den Feldern des Biohofs Weißkopf in Altenweddingen bei Magdeburg drei Rübenroboter unterwegs — und machen den Betrieb von Eberhard und Jeannette Weißkopf zu einem Vorzeigeprojekt in Sachen klima-freundlicher Automatisierung. Denn dank der Solarpanels auf ihrem Dach werden die Hackroboter von der Sonne angetrieben.
Im Jahr 2003 hat die Familie Weißkopf, die neben Zuckerrüben auch Kartoffeln, Leguminosen, Getreide und Kräuter anbaut, ihren 700 Hektar großen Hof von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. Die Tochter litt damals an einer Stoffwechselerkrankung und sollte sich Bio ernähren. „Danach war ich schnell vom Biolandbau überzeugt“, sagt Eberhard Weißkopf. Die Magdeburger Börde ist für ihre fruchtbaren Böden bekannt — sie gehören zu den besten Deutschlands. Die feine, schwarze Erde ist besonders ertragreich — für Weißkopf ist es daher ein Unding, dass die neue Chipfabrik des Halbleiterherstellers Intel in der Nähe von Magdeburg auf „bestem Ackerboden“ entsteht — und nicht „ein paar Kilometer weiter auf Sandboden.“
Auf die BioBoden Genossenschaft hat die Familie Weißkopf ihr landwirtschaftlicher Berater aufmerksam gemacht, als ein Verpächter aus Altersgründen seine Flächen verkaufen wollte. Über diese Äcker können nun auch die Zuckerrübenroboter surren. „Die Zusammenarbeit mit BioBoden läuft sehr gut“, sagt Eberhard Weißkopf. „Es ist der Boden, der unsere Existenz sichert.“